Cyberangriff als Auslöser: Universitätsmedizin Frankfurt am Main geht mit 3.500 Nutzern in die Cloud


Universitätsmedizin Frankfurt (UKF)
Die Universitätsmedizin Frankfurt zählt zu den größten und renommiertesten Krankenhäuser Deutschlands. Mit mehr als 8.000 Mitarbeitenden, zahlreichen Fachabteilungen und einem Bedarf an verlässlicher Kommunikation spielt das UKF eine Vorreiterrolle in der digitalen Weiterentwicklung von Klinikprozessen – insbesondere im Bereich der internen und interdisziplinären Zusammenarbeit.

Ein Cyberangriff als Wendepunkt
Im Jahr 2023 wurde die Universitätsmedizin Frankfurt Ziel eines Cyberangriffs – Betroffen war nicht nur der Famedly Messenger selbst, sondern die gesamte IT-Infrastruktur – inklusive Krankenhausinformationssystem (KIS), E-Mail und interner Server. Aus Sicherheitsgründen wurde das gesamte On-Premise-System vom Netz genommen. Alle lokalen Server, darunter auch das KIS, E-Mail-Dienste und weitere Kommunikationslösungen.
Die Situation machte deutlich, wie verletzlich lokale IT-Architekturen in Krisen sind, insbesondere ohne unabhängige Kommunikationswege. Für die Klinikleitung war klar: Statt alte Systeme wieder hochzufahren, braucht es eine neue, ausfallsichere Infrastruktur. Die Lösung: Eine cloudbasierte Kommunikationsstrategie – resilient, skalierbar und unabhängig von lokalen Netzen.
Fast 80 % der befragten Klinikmitarbeitenden nutzten damals private Messenger wie WhatsApp für die interne Abstimmung – oft mangels besserer Alternativen.
– 68 % nutzten WhatsApp für organisatorische Aufgaben
– Fax galt als „nicht schnell genug“
– Diensthandys oft ohne Internetzugang

TI-Messenger in der Cloud für Geschäftskontinuität
Die Universitätsmedizin Frankfurt nutzt Famedly bereits seit mehreren Jahren – bislang in einer On-Premise-Version, begrenzt auf einzelne Stationen. Nach dem Cyberangriff wurde die bestehende Lösung neu gedacht: Der TI-Messenger wird in die Cloud überführt und für den klinikweiten Einsatz mit über 3.500 Nutzenden vorbereitet.
Was der TI-Messenger nun ermöglicht:
- Sichere Kommunikation – auch bei Systemausfällen
- Standortübergreifende Erreichbarkeit von medizinischem Personal
- Stärkung der digitalen Infrastruktur mit gematik-zugelassener Lösung
“Der Hackerangriff hat für uns noch deutlicher gemacht: Wir brauchen eine Kommunikationslösung, die unabhängig von der internen IT funktioniert – sicher, skalierbar und im Ernstfall verlässlich. Der TI-Messenger ist der erste Baustein auf dem Weg zu einer resilienten digitalen Infrastruktur.”


Erste Schritte, große Wirkung
Auch wenn sich das Projekt aktuell noch in der Aufbau- und Planungsphase befindet, hat das UKF bereits entscheidende Weichen gestellt. Der TI-Messenger ist nicht nur ein Tool – er ist das Ergebnis eines strategischen Umdenkens. Statt in alte Strukturen zu investieren, setzt das UKF auf Resilienz, Cloud-Technologie und klare Verantwortlichkeiten.
Die interne Kommunikation wurde neu priorisiert, die Geschäftsführung ist direkt involviert und ein stufenweiser Rollout für über 3.500 Mitarbeitende ist in Vorbereitung. Damit gehört das UKF zu den ersten großen Kliniken in Deutschland, die nach einem IT-Ausfall konsequent auf eine gematik-zugelassene Cloud-Kommunikationslösung setzen.
In der Pilotphase wurden erste Erfahrungen in Bereichen wie der Stroke Unit und der Seelsorge gesammelt – von schnelleren Rückmeldungen bis hin zu strukturierter Übergabe und dokumentierter Kommunikation. In einer frühen Testphase kamen dabei auch private Geräte (BYOD) zum Einsatz, allerdings nur in kleinem Rahmen. Für den geplanten Rollout sind strategische Entscheidungen zur BYOD-Nutzung noch offen, da diese klinikweit und übergreifend geregelt werden sollen.
Perspektivisch ist auch eine massive Aufstockung von Dienstgeräten vorgesehen – ein langfristiges Vorhaben, das sorgfältige Planung und erhebliche Investitionen erfordert.
Nächster Meilenstein:
Ein stufenweiser Rollout mit 5G-Anbindung – für hochverfügbare Kommunikation, unabhängig von zentraler Klinik-IT. Das UKF positioniert sich damit als Vorreiter digitaler Resilienz im Gesundheitswesen.
“Gerade in zeitkritischen Situationen wie bei Schlaganfall-Patienten zählt jede Sekunde. Mit dem TI-Messenger haben wir endlich eine Kommunikationslösung, die immer funktioniert – unabhängig von E-Mail oder Telefon.“


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